Richeaume

Richeaume

Die Geschichte der Domaine Richeaume beginnt eigentlich an einer ganz anderen Stelle der Welt, die vielleicht nicht gegensätzlicher sein kann, als diese Landschaft Richeaume am Fuße des Sainte-Victoire-Gebirges, das den Maler Paul Cézanne zu seinen zeitlosen Bildern inspirierte.
Die Geschichte beginnt in den USA, als Henning Hoesch Dozent für Kirchenrecht in Yale war und der sinnlose Fortschritt auf Kosten der Natur, den er in Amerika beobachtete, ihn umdenken ließ. Als Antwort darauf suchte er einen Ort der Rückbesinnung auf landwirtschaftliche Traditionen.

Dabei stießen er und seine Frau Julia 1972 auf das 65 Hektar große Gut zwischen Rousset und Puyloubier, das voller bauhistorischer Relikte aus der Römerzeit ist und auch im Mittelalter vom Templerorden betrieben wurde. Eine wunderbar erhaltene Landschaftsinsel, doch das Gut war trotz seiner kostbaren bäuerlichen Architektur heruntergekommen, die Region von ungebremsten Grundstückshandel, Massenwein-Produktion sowie subventionierter Monokultur-Landwirtschaft bedroht.

1972 begann Hoesch dann auf nur 3 Hektar das Experiment eines konsequent ökologischen Weinbaus - zu einer Zeit als Begriffe wie „BIO“ oder  „ökologisch“ noch so gut wie unbekannt waren. Über die Jahrzehnte wurden in den besten Lagen grossflächige Weinterrassen angelegt, aus denen die Top-Weine des Gutes „Les Terrasses“ und „Cuvée Columelle“ hervorgehen und die schon früh das Lob der Fachwelt wie den renomierten Weinkritikern Parker und Johnson ernteten.

Im Respekt vor der Landschaft und von ihr inspiriert verwirklichte Hoesch die biologische Kreislaufwirtschaft und gab Raum einer vorbildlichen modernen Architektur bei Kellerei und landwirtschaftlichen Gebäuden. Das Weingut Domaine Richeaume bereicherte mit seinen klaren Strukturen die alte Landschaft und diese wiederum prägte den neuen Winzer Henning Hoesch.

Die Domaine Richeaume und ihr Begründer Henning Hoesch können als Pioniere des biologischen Weinanbaus bezeichnet werden. Bereits 1972, als Begriffe wie Bio oder Öko noch wie Fremdwörter anmuteten, begann man hier mit der ökologischen Kreislaufwirtschaft. Ganzheitliches Denken, natürliche Weinbereitung und biologischer Anbau sind ihm dabei genauso wichtig wie die Qualität seiner Weine. Henning Hoesch und sein Sohn Sylvain sind davon überzeugt, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze darstellen. Die Natur ist vielmehr der beste Ökonom: Denn nur mit der Natur lassen sich echte Spitzenprodukte, also nachhaltige Wertschöpfung, realisieren.
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