Alkoholfreier Wein

Alkoholfreier Wein – die Alternative zu herkömmlichem Wein

Schon die alten Ägypter kannten Verfahren zur Entalkoholisierung von Wein und bereits im Jahre 1908 wurde auf Grundlage des Patentes zur Herstellung von Weinen ohne Alkohol von Dr. Carl Jung Wein ohne Alkohol hergestellt. Auch heute noch wird das in dem Patent beschriebene Verfahren zur vollständigen Entziehung des Alkoholanteiles aus dem fertigen Wein zur Herstellung von Weinen ohne Alkohol angewandt. Heute gewinnt der entalkoholisierte Wein sogar unter den Genusstrinkern, die eine Alternative zu den herkömmlichen Weinen suchen, an Bedeutung. Sehr gern wird er auch von Weinfreunden gewählt, die auf ein zufriedenstellendes Genusserlebnis trotz Alkoholverzicht viel Wert legen.

Aber auch in Situationen wie bei der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft, in der Fastenzeit oder wenn man noch mit dem Auto unterwegs ist, wird gern der entalkoholisierte Wein gewählt. Auch Weintrinker, die ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein haben, verzichten gerne auf Alkohol und greifen zu Weinen, die frei von Alkohol sind. All dies führte dazu, dass aufgrund des Konsumverhaltens, der Akzeptanz und der Nachfrage nach Weinen ohne Alkoholanteil zahlreiche Weinsorten auf den Markt gebracht wurden. Auch in Deutschland werden heute in fast allen Weinanbaugebieten exzellente Weine ohne Alkoholgehalt, ganz gleich, ob es sich um Rot-, Weiß- und Roséweine oder Sekt handelt, hergestellt und im Handel angeboten.

Wein ohne Alkohol – was ist darunter zu verstehen?

Bei entalkoholisiertem Wein handelt es sich um fertig gegorene Weine, denen nachträglich der in ihnen enthaltene Alkohol wieder entzogen wird. Das heißt, sie werden durch Anwendung bestimmter Verfahren wie Vakuum-Destillation, Umkehrosmose oder Dünnschichtverdampfung vom Alkoholanteil befreit. Obwohl sich der Alkoholgehalt bei Wein hinsichtlich Geschmack und Bouquet positiv auswirkt, gibt es geschmacklich zwischen dem herkömmlichen Wein und seinem alkoholfreien Pendant kaum einen Unterschied.

Daher stellt der Wein ohne Alkohol gegenüber dem klassischen Wein, wenn man auf Alkohol verzichten möchte, eine echte Alternative dar. Auch in bestimmten Lebenssituationen, wie beispielsweise bei bestimmten medizinischen Therapien beziehungsweise beim Treffen mit Freunden am Abend, wenn das Auto mit an Bord ist, greifen Weintrinker gerne zu dem Wein ohne Alkohol. Auch als Getränk zum Essen wird dieser Wein sehr gern verwendet. Aufgrund seines sehr geringen Restalkohols sollte er jedoch in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit sowie von trockenen Alkoholikern und Menschen, die aus persönlichen und religiösen Gründen auf Alkohol verzichten möchten, nicht getrunken werden.

Leider ist die Auswahl an Weinen ohne Alkohol geringer als die Auswahl bei den klassischen Weinen. Daher sind alkoholfreie Weine auf der Karte in Restaurants, Bars und auch in den Supermärkten noch relativ selten zu finden. Ein weiterer Aspekt für die kleinere Bandbreite des Weines ohne Alkohol gegenüber den traditionellen Weinen ist die Tatsache, dass nicht alle Rebsorten für die Produktion von Weinen ohne Alkoholanteil geeignet sind.

Ansonsten sind jedoch alle traditionellen Weine, ganz gleich, ob sie halbtrocken, trocken, lieblich, rot oder weiß sind, für die Herstellung von Weinen ohne Alkohol geeignet. Um den Zusatz „alkoholfrei“ zu erhalten, darf der Wein den Alkoholgehalt von 0,4 Prozent Volumenprozent nicht überschreiten. Dies ist für einen genuinen Geschmack des Getränkes von außerordentlicher Wichtigkeit. Schaut man sich die Optik der alkoholfreien und klassischen Weine an, wird man feststellen, dass sie sich in keiner Weise unterscheiden.

Herstellung von Wein ohne Alkohol

Bei der Herstellung von Wein ohne Alkohol werden vollständig vergorene Ausgangsweine verwendet, denen der Alkohol entzogen wird. Auch bei alkoholfreiem Bier und Sekt wird dieses Prozedere angewandt. Hergestellt ist der Wein ohne Alkohol relativ schnell und weist sogar ein Drittel weniger Kalorien auf, als es sein traditioneller Bruder tut. Obwohl bei dem Wein ohne Alkohol das Aroma im Geschmack recht akzeptabel ist, fehlen das im klassischen Wein vorhandene typische Mundgefühl und die Länge des Nachhalls. Um dies zu kaschieren, wird der Wein mit einer Restsüße abgefüllt. Für die Herstellung des alkoholfreien Getränkes stehen dank des heutigen Standes der Wissenschaft drei Verfahren zur Verfügung. Das wären die Umkehrosmose, die Dünnschichtverdampfung und die Vakuum-Methode.

Die Umkehrosmose

Bei der Umkehrosmose handelt es sich um die traditionelle Methode. Sie kommt bei den unterschiedlichsten technischen Prozessen zur Anwendung. Bei der Umkehrosmose werden Moleküle an einer sehr feinporigen Membran getrennt. Das heißt, der destillierte Wein wird kontinuierlich beigefügt und durch diese Membran gegeben, wobei die Alkoholmoleküle getrennt werden. Allerdings benötigt dieses Verfahren mehrere Stunden, was den Geschmack des Endproduktes beeinträchtigen kann.

Die Dünnschichtverdampfung

Eine weitere Möglichkeit, Wein ohne Alkohol herzustellen, ist die aus der Fruchtsaftindustrie zum Eindampfen von Flüssigkeiten stammende Variante der Dünnschichtverdampfung. Wie man anhand des Namens des Verfahrens schon erahnen kann, wird bei dieser Entalkoholisierungs-Methode der herkömmliche Wein bis zu 78 Grad Celsius erhitzt, da bei dieser Temperatur der Alkohol im Wein verdampft. Allerdings verflüchtigen sich bei diesen hohen Temperaturen auch für den Geschmack wichtige Aromastoffe, was sich negativ auf den Geschmack des Endproduktes auswirken kann. Des Weiteren gehen bei dieser Entalkoholisierungs-Variante bis zu 70 Prozent des gesamten Volumens des Weines durch Verdampfen verloren. Ausgeglichen wird dieser Flüssigkeitsverlust durch die Zugabe von Traubensaft und Kohlensäure. Den ursprünglichen Geschmack des Weines kann man damit jedoch nicht wieder herstellen.

Die Vakuum-Methode

Die von Dr. Carl Jung anno 1908 erfundene und patentierte Vakuum-Methode ist die am schonendsten durchführbare Entalkoholisierungs-Variante, ein kurzes Destillationsverfahren von Wein. Obwohl dem Wein der Alkohol vollständig von zu 0,0 bis 0,25 Prozent Vol. bei dieser Methode entzogen wird, bleiben die Weinaromen größtenteils erhalten. Geschmacklich kommen diese Weine ohne Alkohol den Originalweinen sehr nah. Bei der Vakuum-Methode versetzt man den Wein in ein Vakuum, unter dessen Einfluss die Siedetemperatur des Alkohols auf 27 Grad Celsius, also noch unter der Gärtemperatur eines Weines, sinkt. Das heißt, der Alkohol verdampft schon durch ein leichtes Erhitzen und wird so aus dem Wein gezogen. Das Aroma des jeweiligen Weines verflüchtigt sich jedoch kaum. Das hat zum Vorteil, dass der entalkoholisierte Wein dem echten Wein sehr ähnlich ist. Trotzdem fügt man später die verloren gegangenen Aromastoffe künstlich dazu.

Die Rückgewinnung der Aromen bei Weinen ohne Alkoholanteil

Die mit einem Aroma-Rückgewinnungs-Verfahren aus dem Ausgangswein aufgefangenen Aromastoffe werden dem entalkoholisierten Wein wieder zugegeben und danach das Endprodukt kaltsteril in Flaschen abgefüllt. Auf Wärmebehandlung wird bei diesem Verfahren zur Gewährleistung einer jahrelangen Haltbarkeit verzichtet.

Wein ohne Alkohol – sein Geschmack und Bouquet

Aufgrund der Tatsache, dass Alkohol ein Geschmacksträger ist und dass dieser dem Wein ohne Alkohol entzogen wurde, kommt der entalkoholisierte Wein im Geschmack und auch im Bouquet an den klassischen Wein nicht heran. Allerdings weisen die Weine der alkoholfreien Variante aufgrund der ursprünglichen Aromen der Ausgangsweine einen guten Geschmack auf. Dank der Aromen des ursprünglichen Weines lassen sich diese im Bouquet des Weines ohne Alkohol erahnen. Um den richtigen Wein für sich zu finden, der den persönlichen Ansprüchen gerecht wird, sollte man eine Geschmacksprobe verschiedener Weine vornehmen

Wein alkoholfrei – welcher passt zu welchen Speisen?

Natürlich kann auch Wein ohne Alkohol mit den unterschiedlichsten Speisen kombiniert werden. Bei der Auswahl des Weines sollte man sich an den Speisen orientieren. Auf jeden Fall sollte man auch den Rebensaft ohne Alkohol wie bei den klassischen Weinen auch auf die Speise abstimmen. Es steht jedoch jedem frei, den Wein zu trinken, den er gerne genießen möchte und auf den er Lust hat. Im Allgemeinen gilt für entalkoholisierte Weine:

Weiß- und Roséweine eignen sich für helles Fleisch, leichte Gerichte sowie für Fisch und Meeresfrüchte. Dazu zählen beispielsweise: Hühner-, Puten-, Gänse-, Enten-, Strauß-, Wachteln- und Fasanenfleisch sowie Forelle blau, gegrillte Garnelen, geräucherte oder gebratene Süßwasserfische.

Rotwein sollte man kredenzen, wenn man dunkle, rote Fleischsorten oder deftige Gerichte serviert. Beispiele sind hierfür: Gerichte aus Wild-, Rind-, Lamm-, Ziegen-, Schwein-, Kaninchen- und Pferdefleisch. Aber auch zu gebratenem oder gegrilltem Fisch passt ein leichter fruchtiger Rotwein.

Eines sollten die alkoholfreien Weine, die zum Essen gereicht werden, sein, sie sollten trocken sein. Zu Süßspeisen ist ein lieblicher Wein eher angesagt.

Fazit

Die Herstellung des Weines alkoholfrei erfolgt aus traditionellem, alkoholhaltigem Wein meist durch Vakuumdestillation. Dieses Produktionsverfahren ermöglicht die Beibehaltung der feinen Aromen sowie des Bouquets des Ausgangsweines. Dies führt dazu, dass die entalkoholisierten Weine auch bei anspruchsvollen Weinkennern überzeugend wirken. Bedenken muss man allerdings, dass auch Weine ohne Alkohol immer eine geringe Alkohol-Restmenge beinhalten, weshalb Schwangere, Stillende, Menschen, die aus religiösen und persönlichen Gründen auf Alkohol verzichten möchten und trockene Alkoholiker auf diesen Wein verzichten sollten. Wie hochwertig die Qualität des Weines ohne Alkohol ist, basiert immer auf den Ausgangswein. Das heißt, je aromatischer dieser ist und je besser er schmeckt, desto besser ist auch sein alkoholfreies Pendant. Allerdings schmeckt der Wein alkoholfrei immer anders als der alkoholhaltige Ausgangswein. Für Weinliebhaber, die aber auf Alkohol verzichten möchten, stellen die Weine ohne Alkohol zu den klassischen, alkoholhaltigen Weinen eine echte Alternative dar.

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