Rotwein und Gesundheit

Die Herstellung von Wein reicht weit zurück und als ältester bekannter Beleg gilt eine Pressanlage, die in der Nähe von Damaskus entdeckt wurde und aus dem Jahr 6000 vor Christus stammt. Insbesondere Rotwein ist aus der Antike als wichtiges Getränk und Heilmittel bekannt. Beispielsweise empfahl Hippokrates im Jahr 400 vor Christus Rotwein bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems.
Rotwein wird aus blauen Trauben gewonnen und unterscheidet sich im Verarbeitungsprozess der Trauben von Weißwein oder Roséwein. Ein Rotwein entsteht durch Mazeration oder Digestion. Bei der alkoholischen Gärung werden bestimmte Komponenten aus den festen Bestandteilen der Maische herausgelöst.
Insbesondere aufgrund des Inhaltsstoffs Resveratrol wird dem Rotwein im Gegensatz zum Weißwein eine besonders gesundheitsförderliche Wirkung zugeschrieben. Einer Meta-Analyse von 84 Studien durch die Universität in Calgary aus dem Jahr 2011 kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen mit leichtem bis moderatem Alkoholkonsum um ein Viertel seltener unter Herzkreislauferkrankungen leiden als Abstinenzler. Wissenschaftler der Harvard Medical School in Boston haben 2013 in Zellversuchen getestet, unter welchen Umständen Resveratrol ein Protein namens Sirtuin aktivieren kann. Dieses gilt als eines der Schlüssel-Enzyme in Sachen Krebs- und Herzinfarktprophylaxe und soll damit quasi für Langlebigkeit zuständig sein. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass im Tierversuch und in In-vitro-Studien Resveratrol Gefäßverkalkungen verhindern kann.
Die mit Abstand am weitesten verbreitete Rebsorte für die Herstellung von Rotweinen ist Merlot. Es sind circa 650.000 Hektar Weinberge weltweit mit der Rebsorte Merlot bepflanzt. Sie stammt ursprünglich vermutlich aus Frankreich aus der Gegend um Bordeaux. Die frühreifende Sorte ergibt fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine mit einem geschmeidigen Körper, die schon nach wenigen Jahren der Lagerung genussreif sind.
Reinsortig ausgebaut ergibt die Traube bei entsprechender Selektion große Weine wie beispielsweise als Toscana oder Bolgheri IGT. Als Anteil in einer Cuvée aus mehreren Rebsorten macht Merlot die Weine früher zugänglich.  Mit einer zunehmenden Alterung der Merlotweine wird der Wein zunächst noch weicher und runder, um dann in späten Jahren die Frucharomen zugunsten immer stärker werdenden Kräuteraromen zu verlieren.
Auch wenn für alle Merlot beerige Fruchtaromen und ein geschmeidiger Körper typisch sind so gibt es je nach Anbaugebiet ganz unterschiedliche Ausprägungen, so dass Merlot aufgrund seiner Verbreitung nicht nur die meistangebaute Rebsorte ist, sondern auch eine der spannendsten. Und wenn der Genuss dann auch noch der Gesundheit dient oder zumindest nicht abträglich ist umso besser. Ein passendes Rezept um das Ganze abzurunden haben wir hier vorgestellt.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Rotwein und Gesundheit“

  1. Kai

    Ich habe mich bisher schon sehr oft gefragt, wieso die schönsten und leckersten Genussmittel in der Regel die sind, die gesundheitlich nicht gerade förderlich sind. Ob fettes Essen oder süße Desserts, was schmeckt ist ungesund 🙂 Jetzt bin ich freudig überrascht, dass es doch tatsächlich etwas gibt, das lecker und gesund ist. Aber auch hier gilt: Auf die Menge kommt es an 🙂